DAS GROSSE PLANETENTREFFEN
So fing es an:
Seit etwa Anfang März konnte man Venus, Mars, Saturn und Jupiter gleichzeitig am Abendhimmel beobachten. Besonders eindrucksvoll war das zunächst nicht, da sich Venus in der Abenddämmerung nur wenig bemerkbar machte und die Planetenkette noch sehr weit auseinandergezogen war. Bis Mitte April baute Venus jedoch ihre Abendsichtbarkeit stetig aus, und die 4 Planeten rückten allmählich zusammen. Noch bevor Merkur als 5. der mit blossem Auge sichtbaren Planeten um den 17. April seine diesmal sehr lange und gute Abendsichtbarkeit begann, wanderte der zunehmende Mond ab dem 14.04. an den anderen vier Planeten vorbei. Hier beginnt auch unser Bericht.
Mit der erneuten Passage des Mondes und dem Ende der Merkursichtbarkeit um den 16. Mai endete die große Himmelsshow. Mars und Saturn wurden etwa 10 Tage später von der immer später einsetzenden Dämmerung geschluckt, während Jupiter noch bis weit in den Juni hinein sichtbar blieb. Am 3. Juni kam es noch einmal zu einer spektakulären Planetenbegegnung, als der Riesenplanet von der Venus überholt wurde. Deshalb haben wir unsere Berichterstattung bis dahin fortgesetzt.
Im folgenden Tagebuch finden Sie den neuesten Eintrag stets oben.
Montag, 03. Juni 2002:
Beobachtungsort: wiederum Jugendherberge Montana in BERGEN. Etwa ab 22.15 Uhr verfolge ich den Sonnenuntergang. ¨Rechtzeitig
haben die paar Cirren den Himmel im Nordwesten freigegeben, und so kann Venus erstmals gegen 22.35 Uhr, also etwa 20 Minuten
vor Sonnenuntergang, gesichtet werden. Im Fernglas ist auch Jupiter als winziges blasses Scheibchen einwandfrei zu sehen. Da die
Sonne in ganz flachem Winkel unter den Horizont sinkt, dauert es geradezu endlos lange, bis sie verschwunden ist. Und dann muss ich noch
einmal eine viertel Stunde warten, bis Jupiter mit bloßem Auge erkennbar wird. Venus steht rechts oberhalb von Jupiter. Heute ist
zwar die größte Annaeherung (= Konjunktion), eindrucksvoller und garantiert für ein paar UFO-Meldungen gut ist aber der
Anblick morgen, wenn Venus senkrecht über dem Risenplaneten stehen wird. Mal sehen, ob ich das vom Schiff aus sehen kann (konnte ich dann wegen Wolken nicht). -
Um 23.45 Uhr schaue ich noch einmal raus, immer noch ist Jupiter recht unscheinbar, was natürlich mit dem geringen
Dämmerungsgrad zusammenhängt. -
Blick Richtung Westen nach Sonnenuntergang am 03.06.2002 Quelle: Science@NASA
Sonntag, 02. Juni 2002:
Noch ein Breitengrade mehr: BERGEN in Norwegen. Das Wetter ist eigentlich sehr schön. Nur hängen im Nordwesten ein paar
lästige, hohe Wolken. Bei Sonnenuntergang (etwa 22.50 Uhr Ortszeit) kann Venus für einige Minuten gesichtet werden, das war es dann aber auch schon.
Blick Richtung Westen nach Sonnenuntergang am 02.06.2002 Quelle: Science@NASA
Samstag, 01. Juni 2002:
So allmählich verlagern sich die Beobachtungsorte nach Norden. HANSTHOLM (Dänemark) liegt ziemlich genau auf dem 57.
Breitengrad. Jetzt, Anfang Juni, geht hier die nautische Dämmerung nicht mehr zuende. Bei wolkenlosem Himmel können wir das
kurz nach 1.00 Uhr morgens vom Deck unserer Fähre aus eindrucksvoll beobachten: Am nördlichen Horizont liegt ein
orangenfarbenes Band, das nach oben zunächst in Gelb, dann in Grün und scchließlich in Hellblau übergeht. Der
hellblaue Bereich bildet einen Halbkreis, der sich von Nordwest bis nach Nordost zieht und sich ziemlich klar gegen den restlichen
dunkelblauen Himmel absetzt. Selbst im Süden ist der Horizont noch erkennbar. Sterne sind bis etwa zur 3. Größklasse
sichtbar, bei längerer Dunkeladaption wohl auch noch etwas schwächere. -
Begonnen hat unser Beobachtungsabend bereits etwa 35 Minuten vor Sonnenuntergang oben auf den Dünen von HANSTHOLM .
Vergeblich halte ich mit dem Fernglas nach Venus Ausschau. 10 Minutens später ist das Auto in der Warteschlange am Fähranleger
geparkt, und und ich schlendere zum Terminalgebäude. Ein Lampenmast verdeckt die Sonne, ich blicke nach oben - und das ist Venus, auf Anhieb und ohne Probleme als scharfer Lichtpunkt am Tageshimmel erkennbar. Hat man sie erst einmal gefunden, wundert man
sich, dass man sie nicht schon viel früher gesehen hat. Etwas später, nach dem Check-Inn, wird bei Sonnenuntergang das Fernglas
wieder herausgeholt, mit dem auch Jupiter sichtbar ist. Er steht jetzt unterhalb von Venus, die seit gestern schon wieder deutlich
Boden gut gemacht hat. 3 Minuten nach Sonnenuntergang ist Jupiter dann auch einwandfrei mit blossem Auge zu beobachten. Wieder
wundert man sich, warum man ihn nicht schon früher gesehen hat ....
Blick Richtung Westen nach Sonnenuntergang am 01.06.2002 Quelle: Science@NASA
Freitag, 31. Mai 2002:
Selbst ein absoluter Laie muss jetzt die tägliche Bewegung der beiden Planeten bemerken. Sie stehen heute nebeneinander parallel
zum Horizont, ein ungewöhnlicher Anblick. Ganz klar: Venus wird oberhalb (nördlich) an Jupiter vorbeiziehen. Bereits 15 Minuten nach Sonnenuntergang ist auch der Riesenplanet mit blossem Auge zu sehen. Beobachtungsort war übrigens VARDE (ebenfalls Dänemark).
Blick Richtung Westen nach Sonnenuntergang am 31.05.2002 Quelle: Science@NASA
Donnerstag, 30. Mai 2002:
5 Tage später und 5 Breitengrade weiter nördlich. Standort ist SØNDERBORG in Dänemark. In der nach 22.00 Uhr einsetzenden
Dämmerung sind Venus und Jupiter die einzigen sichtbaren "Sterne". Sie sind jetzt bereits zusammen im Blickfeld meines 10 x 40 Feldstechers zu sehen. Venus steht rechts etwas unterhalb von Jupiter.
Samstag, 25. Mai 2002:
Wieder einmal ist DÜSSELDORF unser Standort. Schon kurz vor Sonnenuntergang erscheint im Südwesten der fast volle Mond.
Gegen 23.00 Uhr leuchten im Nordwesten Venus und Jupiter unübersehbar von einem wolkenlosen Himmel. Von meinem Standort
in DÜSSELDORF-LIERENFELD schauen sie genau auf das japanische Feuerwerk herab, das am Rheinufer abgebrannt wird. Ob von all den
Leute, die zu diesem Event gegangen sind, auch der eine oder andere einen Blick fuer die himmlischen Lichter hat? Seit dem letzten
Beobachtungsabend hat sich der Abstand zwischend den beiden Planeten halbiert. -
Es ist eine ungewöhnlich helle Nacht, zum einen wegen des Vollmonds, zum anderen wegen der in diesen Tagen einsetzenden
Mitternachtsdämmerung. Als wir gegen 3.00 Uhr nach Hause fahren, hat die Morgendämmerung bereits mehr als deutlich
eingesetzt. -
Blick Richtung Westen nach Sonnenuntergang am 25.05.2002 Quelle: Science@NASA
Donnerstag, 16. Mai 2002: Mond bei Jupiter
Zum ersten Mal seit dem 29. April vollkommen klarer Himmel. Wir sitzen bis kurz nach 22 Uhr zu dritt im oder besser vor dem "Mayer's" in Poppelsdorf, dann verabschiede ich mich von den anderen und fahre zum MESSDORFER FELD. Schon unterwegs sehe ich die strahlend helle Venus und die deutlich dicker gewordene Mondsichel, die jetzt bereits östlich von Jupiter steht. Am Beobachtungsort angekommen ist Mars sofort im Fernglas sichtbar. So, jetzt ein Schwenk runter zum Horizont. Da ist ja Saturn, knapp über den dichten Dunstschichten. Mit bloßem Auge hat man da keine Chance mehr, und auch Mars wird erst kurz vor 23 Uhr als ganz schwaches Sternchen für das unbewaffnete Auge sichtbar. Es besteht kein Zweifel - die große Planetenshow ist vorbei, aber es gibt ja noch einen kleinen Nachschlag am 3. Juni.
Ich nutze den klaren Himmel und widme mich nach kurzen Abtechern zu den Doppelsternen Alkor/Mizar und Ε Lyrae noch einmal dem Kometen Ikeya-Zhang. Irgendwo zwischen Wega und Arktur sollte er mittlerweile zu finden sein und laut einigen Beobachtungsberichten im Internet immer noch mühelos im Feldstecher zu sehen. Aber wo genau ist er? Dann fällt mir ein, dass irgendwo von einer engen Begegnung mit dem Kugelsternhaufen M13 die Rede war. M13 im Herkules, das grenzt die Suche doch ein. Das markante Sternviereck ... ah da sind ja 2 Nebelflecke. Und der grössere oben, das ist der Komet. Der Schweif fehlt jetzt, aber die Koma ist viel ausgedehnter als Anfang April. Was in manchen Internet-Postings als "Kern" bezeichnet wird, ist der dichtere innere Bereich der Koma, der sich deutlich von dem diffusen äusseren Teil abhebt. M13 hat eine geringere Flächenausdehnung und erscheint zumindest in meinem Fernglas als undifferenziertes Nebelfleckchen. Wenn man die beiden Objekte so nebeneinander sieht, ahnt man die Probleme, die Charles Messier bei seiner Kometenjagd hatte und ihn schließlich zur Zusammenstellung seines berühmten Kataloges nebelartiger Objekte bewogen.
So allmählich ist es spät geworden und Venus neigt sich dem Untergang entgegen. Sehr zufrieden und ziemlich müde fahre ich nach Hause.
Mittwoch, 15. Mai 2002: Mond zwischen Venus und Jupiter
Heute spielt das Wetter endlich mal mit. Gleich nach Sonnenuntergang werden Venus, Mond und Jupiter über der Poppelsdorfer Kneipenmeile sichtbar. Also auf zum Beobachtungsort am MESSDORFER FELD. Ach je, da sind doch einige Wolkenbänke in Horizontnähe. Trotzdem, im Fernglas ist Mars durch die Dunstschleier hindurch rechts unterhalb (ca. 2,5°) von Venus sichtbar. Fehlt noch Saturn. Der ist zwar um einiges heller als Mars, steht aber inzwischen auch ein ganzes Stück tiefer, und da staffeln sich die dünnen Wolkenbänke hintereinander. Das ist der perspektivische Effekt, der schon so manchen Sonnefinsternisbeobachter um das grosse Erlebnis gebracht hat.
Ich warte einfach ab, nach und nach werden die hellen Sterne sichtbar: Wega und Deneb im Osten, Arktur, Spika und Regulus im Süden und Südwesten, Prokyon, Kastor und Pollux im Westen und Kapella im Nordwesten.
Die Dämmerung ist bereits weit fortgeschritten; immer noch kämpft sich Mars tapfer durch die Wolkenschichten, wenn auch nur im Fernglas sichtbar. Von Saturn nach wie vor keine Spur. Hervorragend zu sehen, sowohl mit dem Glas als auch mit dem bloßen Auge ist das aschgraue Mondlicht. Fast genau auf halbem Weg zwischen Venus und Jupiter steht die schmale Mondsichel - ein geradezu erhabener Anblick. Kurz nach 22.30 Uhr beende ich die Beobachtung.
Katja hat das Geschehen übrigens wieder von Ihrem Dachfenster in KÖLN aus beobachtet.
Dienstag, 14. Mai 2002: Mond bei Venus
Wolken im Nordwesten - keine Beobachtungsmöglichkeit.
Blick Richtung Westen nach Sonnenuntergang am 14.05.2002 Quelle: Science@NASA
Montag, 13. Mai 2002: Mond bei Merkur
So langsam haben wir die Nase gestrichen voll von schönem Wetter ohne echte Beobachtungsmöglichkeit. Wolkenbänke von West bis Nord vereiteln mal wieder jede Beobachtung der Planeten, während sich zenitwärts ein weitgehend klarer Himmel präsentiert.
Sonntag, 12. Mai 2002:
Geschlossene Wolkendecke - keine Beobachtungsmöglichkeit.
Samstag, 11. Mai 2002:
Nach Sonnenuntergang verschwinden am heutigen Standort DÜSSELDORF zwar die Wolken, aber es bleibt leicht dunstig. Jupiter, Kastor und Pollux, Kapella und Prokyon sind problemlos sichtbar. Das Licht der horizontnahen Venus ist aber deutlich gedämpft und ihre viel lichtschwächeren Nachbarn Mars und Saturn haben keine Chance, zumindest nicht bei Beobachtung mit bloßem Auge.
Freitag, 10. Mai 2002: Venus überholt Mars
Zurück in BONN, wo die enge Begegnung von Venus und Mars den Witterungsbedingungen zum Opfer fällt. Wieder einmal ist es so eine dünne, hochliegende Nebelschicht, die den Blick auf die Planeten verhindert.
Blick Richtung Westen nach Sonnenuntergang am 10.05.2002 Quelle: Science@NASA
Donnerstag, 09. Mai 2002:
Geschlossene Wolkendecke - keine Beobachtungsmöglichkeit.
Mittwoch, 08. Mai 2002:
Gegen Abend klart es hier in NORTH BERWICK (Schottland) auf. Nach Verlassen eines Restaurants fällt so gegen 22.10 Uhr sofort Jupiter ins Auge. Es sind nur etwa 100 Meter bis zum ziemlich dunklen Strand. Der Blick nach Nordwesten wird nur durch das Leuchtfeuer auf der etwa 2 Meilen entfernten Felseninsel FIDRA unwesentlich beeinträchtigt. Mars und Venus sind bereits eng zusammengerückt, Saturn steht senkrecht unter den beiden. Eine Wolkenbank in Horizontnähe verdeckt Merkur. Wegen der nördlichen Lage (56° N) ist es aber ohnehin fraglich, ob er mit bloßem Auge sichtbar wäre. Etwa 15 Minuten lang ist das "Beobachtungsfenster", dann rutscht Saturn hinter die Wolkenbank.
Dienstag, 07. Mai 2002: Venus überholt Saturn
Geschlossene Wolkendecke - keine Beobachtungsmöglichkeit.
Blick Richtung Westen nach Sonnenuntergang am 07.05.2002 Quelle: Science@NASA
Montag, 06. Mai 2002:
Geschlossene Wolkendecke - keine Beobachtungsmöglichkeit.
Sonntag, 05. Mai 2002:
Geschlossene Wolkendecke - keine Beobachtungsmöglichkeit.
Samstag, 04. Mai 2002: Mars überholt Saturn
Geschlossene Wolkendecke - keine Beobachtungsmöglichkeit.
Freitag, 03. Mai 2002:
Geschlossene Wolkendecke - keine Beobachtungsmöglichkeit.
Donnerstag, 02. Mai 2002:
Hochliegende Wolkendecke unterschiedlicher Dicke, später recht lückig. Gegen 22.30 sind Jupiter, Saturn und Mars sichtbar, Venus verbirgt sich hinter einer Wolkenbank.
Blick Richtung Westen nach Sonnenuntergang am 02.05.2002 Quelle: Science@NASA
Mittwoch, 01. Mai 2002:
Geschlossene Wolkendecke - keine Beobachtungsmöglichkeit.
Dienstag, 30. April 2002:
Noch einmal Standort BOCHUM und zunächst erneut geschlossene Wolkendecke. Erst gegen 23.00 wird Jupiter durch eine Wolkenlücke gesichtet.
Montag, 29. April 2002: Optimale Beobachtungsbedingungen
Stürmischer Wind und Regen, so präsentierte sich dieser Montag. Doch dazwischen gab es immer wieder heitere Abschnitte, wie das bei Westwetterlagen halt so ist. Rechtzeitig zu Sonnenuntergang flaut der Wind ab und alle Wolken verschwinden. Um 21.45 Uhr ist Stefan am Beobachtungsplatz (MESSDORFER FELD) in BONN-ENDENICH, übrigens ganz in der Nähe der astronomischen Institute. Unübersehbar strahlen Jupiter und Venus vom blauen Dämmerungshimmel. Ganz tief im Südwesten der helle Stern - das ist doch Sirius! Die Luft ist bis zum Horizont hinunter zumindest für Bonner Verhältnisse unglaublich klar. Oberhalb von Venus ist Saturn einwandfrei auszumachen und mit etwas Mühe auch Mars. Von dem tieferstehenden Aldebaran noch keine Spur. Aber wo steckt Merkur? Der müsste doch heute problemlos zu sichten sein! Ach, da ist er ja ein recht heller, gelblicher Lichtpunkt. Ich habe einfach erst zu tief unten gesucht. Nun sind die 5 Planeten vollzählig.
Im weiten Umkreis um Jupiter funkeln Beteigeuze, Sirius, Prokyon, Kastor und Pollux, Kapella und, unterhalb von Saturn soeben sichtbar geworden, Aldebaran. Von den hellen Sternen des Winterhimmels fehlt nur Rigel, der bereits untergegangen ist. Im Süden und Südosten steht das Frühlingsdreieck mit Regulus, Spica und Arktur hoch am Himmel, fast im Zenit der Große Wagen. Im Nordosten funkeln Wega und - sehr tief stehend - Deneb. Fast alle in unseren Breitengeraden sichtbaren Sterne der 1. Größenklasse und die fünf hellen Planeten gleichzeitig an einem tiefblauen Himmel - ein unglaublicher Anblick. -
Ich spaziere den Steinweg bis zum anderen Ende hinunter und wieder zurück. Das Handy klingelt, Katja ist dran. Sie hat die Planetenparade gerade mitten in KÖLN von ihrem Dachfenster aus betrachtet, nur fehlt da wohl Merkur, und Sie wundert sich etwas; möglicherweise stört das Dach eines Nachbarhauses. Ich schildere die Situation, wie sie hier in BONN zu sehen ist, und sie eilt wieder nach oben. Ich gehe derweil ein Stück in das dunkle Feld hinaus. Jetzt werden die Sternbilder allmählich sichtbar, der Löwe, Kassiopeia, Andromeda. Katja meldet sich wieder, nun hat sie auch alle Fünfe gesichtet. In KÖLN ist die Luft offensichtlich ebenfalls ungewöhnlich klar.
Venus, Mars und Saturn sind seit der letzten Beobachtung vor 9 Tagen deutlich zusammengerückt. Zusammen mit Aldebaran bilden sie ein auffälliges Trapez. Nach einem letzten Rundumblick verlasse ich um 22.15 Uhr meinen Beobachtungsposten.
Sonntag, 28. April 2002:
Geschlossene Wolkendecke - keine Beobachtungsmöglichkeit.
Samstag, 27. April 2002:
Geschlossene Wolkendecke am Standort Düsseldorf - keine Beobachtungsmöglichkeit.
Freitag, 26. April 2002:
Geschlossene Wolkendecke - keine Beobachtungsmöglichkeit.
Donnerstag, 25. April 2002:
Wiederum Standort BOCHUM und fast geschlossene Wolkendecke. Kurz nach 22.00 lässt sich wenigstens Jupiter für kurze Zeit blicken.
Blick Richtung Westen nach Sonnenuntergang am 25.04.2002 Quelle: Science@NASA
Mittwoch, 24. April 2002:
Heute wollen Katja und Stefan zusammen auf Planetenjagd gehen. Der Wettergott hält das offensichtlich für keine so gute Idee und produziert eine hochliegende, dünne Wolkenschicht. Abgesehen vom Mond kämpft sich da nur Jupiter durch. Im Fernglas ist er einwandfrei als winziges Scheibchen zu erkennen. Venus ist natürlich viel heller, steht aber so tief am Himmel, dass sie keine Chance gegen die Wolken hat.
Dienstag, 23. April 2002:
Heute ist der Standort BOCHUM , und der ist nicht allzu günstig, denn von Westen her rücken Wolken heran, hinter denen sich Mars, Venus und Merkur verstecken. Man muss sich mit Jupiter und Saturn begnügen.
Montag, 22. April 2002:
Geschlossene Wolkendecke - keine Beobachtungsmöglichkeit.
Sonntag, 21. April 2002: Alle Fünfe - der erste Versuch
Heute ist endlich wieder klarer Himmel und wir nutzen diese erste Chance, auch Merkur zu beobachten. Gegen 21.15 ist der übliche Beobachtungsplatz erreicht. Unübersehbar strahlen Venus und Jupiter in der noch hellen Dämmerung, auch Saturn macht sich bereits bemerkbar. Der Mond, nun schon im zweiten Viertel, hat sich inzwischen ein gutes Stück von Jupiter entfernt, und schließt die Kette der Planeten nach Osten hin ab. Tief im Südwesten leuchtet Sirius und hoch im Nordwesten kann man Kapella ausmachen. Nun wird das Fernglas zur Hilfe genommen: Mars und Aldebaran sind damit problemlos sichtbar. Fehlt noch Merkur. Tatsächlich, da ist er ja schon, rechts unterhalb von Venus in den horizontnahen Dunstschichten. Das Fernglas wird abgesetzt und die betreffende Himmelsgegend mit bloßem Auge inspiziert. Da funkelt ja etwas - oder ist der Wunsch Vater des erspähten Sternchens? Nein, kein Zweifel, Merkur ist einwandfrei ohne optische Hilfsmittel auszumachen. Dagegen ist Mars immer noch ein Feldstecherobjekt. Na ja, da hilft nur Warten, während Merkur dem Horizont entgegenstrebt. Nach einigen Minuten ein neuer Versuch mit bloßem Auge: Merkur ist immer noch erkennbar, darüber Venus und Saturn und ganz oben Jupiter. Na endlich, da ist ja auch Mars! Für einige Minuten sind nun alle 5 Planeten gleichzeitig mit blossem Auge erkennbar, bevor Merkur im Dunst versinkt. Um 21.30 Uhr ist alles vorbei.
Samstag, 20. April 2002:
Keine Beobachtungsmöglichkeit.
Freitag, 19. April 2002:
Heute Abend gibt es endlich einmal Wolkenlücken und wir sehen Jupiter und den noch relativ nahe bei ihm stehenden Mond, der das erste Viertel fast vollendet hat.
Donnerstag, 18. April 2002: Mond bei Jupiter
Geschlossene Wolkendecke - keine Beobachtungsmöglichkeit.
Mittwoch, 17. April 2002: Mond zwischen Saturn und Jupiter
Geschlossene Wolkendecke - keine Beobachtungsmöglichkeit.
Dienstag, 16. April 2002: Mond bei Saturn
Geschlossene Wolkendecke - keine Beobachtungsmöglichkeit.
Montag, 15. April 2002: Mond bei Mars
Geschlossene Wolkendecke - keine Beobachtungsmöglichkeit.
Sonntag, 14. April 2002: Mond bei Venus
Irgendwie ist es schon 21.45 Uhr, als wir den Standard-Beobachtungsort auf den Versuchsfeldern der Uni Bonn in BONN-POPPELSDORF erreichen. Aber wir kommen noch rechtzeitig: tief am Horizont, durch leichten Nebel orange-rot verfärbt, stehen die schmale Mondsichel und Venus einträchtig nebeneinander. Nach kurzer Zeit werden beide unsichtbar und lassen Mars, Saturn und Jupiter zurück.
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